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Das Stichwort „Cloud“ (zu Deutsch „Wolke“) ist heutzutage ein fester Begriff – egal ob mobil, im Büro oder zu Hause. Daten werden dabei auf Servern gespeichert und sind für den Nutzer von überall online abrufbar. Beim Cloud-Gaming geht es jedoch nicht um das Speichern von Daten. Stattdessen werden Spiele dabei in einem Rechenzentrum ausgeführt und Nutzern als Videostream auf Endgeräten zur Verfügung gestellt.
Doch wie funktioniert das genau, was benötigt man als Nutzer für Cloud-Gaming und welche Anbieter gibt es? Wir beantworten diese Fragen.
Beim Cloud-Gaming mieten Sie die Leistung eines PCs. Dabei können Sie je nach Anbieter den PC wie einen normalen Windows-PC in vollem Umfang nutzen, oder aber es werden lediglich Spiele angeboten. Teilweise erhalten Sie dann Zugriff auf eine festgelegte Spielebibliothek oder können Ihre eigenen Spiele installieren. Sie bedienen das Cloud-Gaming über ein Tool für Ihren PC oder eine App auf einer Spielekonsole, Ihrem Smartphone oder Tablet. In der Zukunft könnte Cloud-Gaming auch über kleine Set-Top-Boxen funktionieren oder direkt in Smart-TVs integriert werden.
Mit Ihrem Endgerät empfangen Sie also die Daten und steuern den Cloud-PC. Der Cloud-PC setzt die Befehle um, berechnet das Bild und sendet einen Videostream zu Ihrem Endgerät.
Cloud-Gaming bietet Ihnen zwei große Vorteile. Zum einen können Sie bei den meisten Diensten Ihre Lieblingsspiele ganz unabhängig davon nutzen, wo Sie sich gerade aufhalten und welches Endgerät Ihnen zur Verfügung steht. Zum anderen sparen Sie je nach Nutzungsgewohnheit bares Geld.
Wenn Sie beispielsweise nicht exzessiv spielen und den Cloud-PC nur bei tatsächlicher Nutzung zahlen, kann dies deutlich günstiger sein als die Anschaffung und regelmäßige Aufrüstung eines eigenen Spiele-PCs. Bei einem Service, der wie Playstation Now auch Spiele beinhaltet, sparen Sie wiederum den Kaufpreis der Spiele.
Grundsätzlich ist dafür jede Internetverbindung geeignet, Sie sollten jedoch alles tun, damit die sogenannte Latenz möglichst klein bleibt. Die Latenz beschreibt die Verzögerung, die zwischen Ihrem Endgerät und dem Cloud-PC beim Senden und Empfangen der Daten entsteht.
Professionelle Cloud-Dienste optimieren die Latenz durch spezielle Technik. Wenn aber Ihr Internetzugang bereits eine zu hohe Latenz aufweist, werden Sie beispielsweise die Aktionen der Spielfigur erst mit merkbarer Verzögerung auf Ihrem Bildschirm sehen. Das ist vor allem bei mobilem Internet eine Gefahr. Optimal nutzen Sie Cloud-Gaming von zu Hause aus mit einer stabilen Verbindung zum Router. Bei Multiplayer-Titeln spielt die Latenz natürlich eine noch viel größere Rolle, da mit der Verbindung zwischen dem Cloud-PC und dem Server des Spiels eine weitere Quelle für mögliche Verzögerungen hinzukommt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bandbreite Ihres Internetanschlusses. Filme in Full HD, also mit einer Auflösung von 1.920x1.080 Pixel, bestehen aus 25 Bildern pro Sekunde. Bei Spielen sind jedoch 30 oder sogar 50 bis 60 Bilder pro Sekunde erstrebenswert. Entsprechend ist mehr Bandbreite nötig als für Online-Streams von Serien oder Filmen. Bei einer sehr knapp bemessenen Bandbreite kann es zudem zu kleinen Aussetzern und kurzzeitig hoher Latenz kommen. Welche Bandbreite Sie mindestens benötigen, erfahren Sie beim jeweiligen Cloud-Gaming-Anbieter.
Als Faustregel lässt sich jedoch festhalten: Läuft ein 4K-Videostream bei Ihnen ohne Nachlade-Ruckler, dann reicht die Bandbreite auch für Full-HD-Gaming aus.
Cloud-Gaming steckt derzeit noch in den Kinderschuhen – trotzdem gibt es bereits einiger Anbieter mit Cloud-PCs, die auch zum Spielen geeignet sind. Allerdings bieten nur wenige dieser Firmen auch direkt Games an – vielmehr müssen Sie Spiele, die Ihnen gehören, herunterladen und auf dem Speicherplatz des Cloud-PCs installieren. Bei Vortex entfällt häufig zumindest der Download-Vorgang, da viele Spiele bereits auf den Servern des Anbieters vorhanden sind.
Aber nur Sony bietet mit Playstation Now bisher eine Art Sorglospaket inklusive Zugriff auf viele Spiele. Auch Google, Microsoft und Nvidia testen und arbeiten derzeit an entsprechenden Cloud-Services, für die es auch passende Set-Top-Boxen oder Mini-Konsolen zum Anschluss an einen Fernseher geben soll. Für viele Interessenten dürfte vorerst jedoch der Internetanschluss die entscheidende Hürde bleiben. Ohne ausreichende Geschwindigkeit macht Cloud-Gaming schlicht keinen Spaß.
Antonio Funes ist seit vielen Jahren als Autor für Fachmagazine wie PC Games und SFT tätig. Seine Schwerpunkte sind PC-Hardware für Gamer sowie passendes Zubehör. Auch mit den Bereichen Spielekonsolen, Telekommunikation und Home-Entertainment befasst er sich regelmäßig.
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